Groggert 1988, Seite 297: “Ein Jahr später [1966] lieferten die Deutschen Industriewerke ein weiteres “Pracht-Schiff” ab, das die Stern- und Kreisschiffahrt bestellt hatte. Die Anordnung der Decks des 51,20 m langen, 8,20 m breiten Motorschiffs, dessen Fassungsvermögen auf 800 Personen festgesetzt war, entsprach derjenigen der “Vaterland” mit achtern drei und vorn zwei Decks. Als Antriebsanlage waren zwei achtzylindrige MAN-Viertakt-Dieselmotoren von je 231 PS gewählt worden, die auf Schottel-Ruderpropeller wirkten, so daß eine besondere Ruderanlage entfallen konnte. Den Namen des Schiffes wählte eine Jury unter 1765 verschiedenen Vorschlägen aus, die 8758 Leser einer Tageszeitung eingesandt hatten... Bemerkenswert ist die Häufigkeit, mit der im Juli 1966 bestimmte Namen vorgeschlagen wurden. An der Spitze stand “John F. Kennedy”. Es folgten “Heinrich Zille”, “Spree-Athener”, “Freiheit”, “Paul Linke”, “Großer Stern” und “Großer Kurfürst”, der Name, auf den das Schiff am 4. August 1966 von Frau Ruth König, der Gattin des damaligen Wirtschaftssenators, getauft worden ist.
Leider lief der “Große Kurfürst” schon wenige Tage nach der Jungfernfahrt, bei der das Schiff nach Presseberichten “wie ein Super-Salonwagen” in den Regen hinausgeglitten war, bei Konradshöhe wegen eines Defekts der Antriebsanlage auf Grund, wobei ein Seegelboot und ein Bootssteg zerstört, zwei weitere Sportboote beschädigt wurden. Menschen erlitten keine Verletzungen und auch der “Große Kurfürst” trug lediglich einige Kratzer im Lack davon. Schon am nächsten Tag war er wieder fahrbereit.”
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